Geschichte:
Leendert Saarloos (1884-1969) begründete die Rasse des "europäischen Wolfhundes", um eine Version des Deutschen Schäferhundes zu züchten, die wieder naturnahere Eigenschaften und Körpermerkmale hat. Zu diesem Zweck kreuzte er den Deutschen Schäferhundrüden Gerard mit Fleur, einer Zoo-Wölfin, welche aus dem sibirischen Zweig des Europäischen Typus (1932) stammte.
Gerade zu Beginn wurde sehr streng selektiert und eng verpaart. Infolge vermehrter Zufuhr von weiterem Wolfsblut verlor sich mit der Zeit das Erbe des Stammvaters Gerard, und es zeigte sich, dass diese Rasse als Gebrauchshund wenig geeignet war. Der Saarloos ist ein Hund mit naturnahen Eigenschaften. Die Rasse wurde 1981 als FCI Rasse endgültig anerkannt und zu Ehren ihres Begründers „Saarlooswolfhond“ benannt.
Allgemeines Erscheinungsbild:
Der Saarlooswolfhund ist ein kräftiger Hund, dessen äußeres Erscheinungsbild (Körperbau, Gangwerk und Behaarung) an einen Wolf denken lässt. Er ist harmonisch gebaut und hat recht lange Gliedmaßen, ohne den Eindruck zu erwecken, hochbeinig zu sein.
Charakter:
Ein lebhafter Hund mit stolzem, unabhängigem Wesen. Er ist bekannt dafür, dass er hauptsächlich aus eigenem Willen agiert. Seinem Herren gegenüber ist er anhänglich und sehr stark untergeben. Allerdings fehlt ihm der sonst für Hunde typische will-to-please.
Fremden gegenüber kann er sich reserviert zeigen und sucht normalerweise keinen sofortigen Kontakt. Diese zurückhaltende und wolfsähnliche Eigenschaft ist typisch für den Saarlooswolfhund und kann auch bis zum Fluchttrieb gesteigert sein, sollte er sich bedrängt fühlen.
Ab ca. 1,5 Jahren zeigt sich zumeist Jagdtrieb. Ab dem Erwachsenenalter mit ca. 3 Jahren können die Tiere sowohl Territorial- als auch Dominanzverhalten zeigen. Gerade unter Gleichgeschlechtlichen kann es sowohl mit fremden Hunden als auch im eigenen Rudel zu Unverträglichkeit kommen, sodass dauerhaft getrennt werden muss. Gerade bei Hündinnen werden kastrierte Rüden dabei oft als weiblich wahrgenommen.
Saarloos Wolfhunde können in den meisten Fällen nur sehr schlecht bis gar nicht alleine gelassen werden, da sie sich überaus eng an den Besitzer binden. Sie wegzusperren kann zu großem Stress und hohen Schäden am Tier als auch im Haus führen. Stubenrein werden sie meist erst mit 10-13 Monaten.
Bei dieser Rasse ist es besonders wichtig auf eine gute FCI Zuchtstätte zu achten, die die Welpen von Anfang an richtig sozialisiert und bei den Eltern alle nötigen Gesundheitstests durchführt.