Geschichte:
Der Tschechoslowakische Wolfhund entstand bei einem biologischen Projekt in der ehemaligen CSSR aus der Kreuzung von Deutschen Schäferhunden mit Karpatenwölfen. Die Wölfin Brita wurde von dem besonders dominanten Zuchtrüden Cézar z Březového háje gedeckt. Am 26. Mai 1958 wurden in der Zuchtstätte des Grenzschutzes in Libějovice die Welpen geboren. Diese Nachkommen wurden in der Folge mit weitern Deutschen Schäferhunden aus verschiedenen Blutlinien und auch mit Nachkommen weiterer Wolf x Schäferhund Kreuzungen verpaart. Die letzte Wolfeinkreuzung erfolge 1983 mit der Wöfin Jejdy und dem Deutschen Schäferhund Bojar von Schotterhof.
Bereits die F1 Generation zeigte eine Tendenz zu guter Erziehbarkeit, aber auch die Scheu und den Fluchtrieb wie auch Abwehraggressionen des Wolfes. Eine Zeitlang wurden die Tiere als Diensthunde in der Armee eingesetzt, doch die enge Bindung zur Bezugsperson stellte immer wieder Probleme dar. Erst 1982, nachdem sich die Armee aus der Zucht zurückgezogen hatte und das Projekt für gut zehn Jahre zum Stillstand gekommen war, wurde die Rasse schließlich in der CSSR in der Gruppe der Hüte- und Treibhunde anerkannt. 1989 folgte die vorläufige Anerkennung durch die FCI und 1999 die endgültige.
Allgemeines Erscheinungsbild:
Der Tschechoslowakische Wolfhund ist ein mittelgroßer Hund mit festem Konstitutionstyp und rechteckigem Rahmen, dessen äußeres Erscheinungsbild (Körperbau, Gangwerk und Behaarung, Haarfarbe und Maske) dem Wolf ähnlich ist. Der Kopf bildet einen stumpfen Keil mit mäßig ausgeprägtem Stopp zur Schnauze hin. Die Profillinie zeigt einen fließenden Übergang vom Hals zum Körper und ist leicht abfallend. Die Rute ist hoch angesetzt, gerade hängend. Der Gang ist harmonisch, leichtfüßig, raumgreifend. Im Schritt typischer Passgang.
Charakter:
Ein Hund, der sich sehr aktiv, temperamentvoll, furchtlos und neugierig präsentiert. Aufgrund der Historie zeichnet sich die Rasse durch Wiederstandfähigkeit, Wachsamkeit und Ausdauer und einem gewissen Maß an Aggressionspotenzial aus. Die Hunde sind äußerst intelligent und agieren selbstständig (ohne ausgeprägten will-to-please). Mit Hilfe von klarer Führung und konsequenter Erziehung kann man den Tschechoslowakischen Wolfhund zumeist gut im Hundesport führen, um ihm die nötige geistige, wie auch körperliche Auslastung zu bieten.
Fremden Menschen gegenüber zeigt er sich zumeist misstrauisch und macht durch klare Körpersprache deutlich, wo seine Grenze liegt. Ab ca. 1,5 Jahren zeigt sich zumeist Jagdtrieb. Ab dem Erwachsenenalter mit ca. 3 Jahren können die Tiere sowohl Territorial- als auch Dominanzverhalten zeigen. Gerade unter Gleichgeschlechtlichen kann es sowohl mit fremden Hunden als auch im eigenen Rudel zu Unverträglichkeit kommen, sodass dauerhaft getrennt werden muss. Gerade bei Hündinnen werden kastrierte Rüden dabei oft als weiblich wahrgenommen.
Hunde dieser Rasse können in vielen Fällen nur sehr schlecht bis gar nicht alleine gelassen werden, da sie sich überaus eng an den Besitzer binden. Sie wegzusperren kann zu großem Stress und hohen Schäden am Tier als auch im Haus führen. Stubenrein werden sie meist erst mit 8-12 Monaten.
Bei dieser Rasse ist es besonders wichtig auf eine gute FCI Zuchtstätte zu achten, die die Welpen von Anfang an richtig sozialisiert und bei den Eltern alle nötigen Gesundheitstests durchführt.